Klima, Flora, Fauna
Hier finden sie nicht nur das allgemeine Klima, sondern sie können sich auch über die verschiedenen
Regionen genauer Informieren
Topographie
Venezuela kann in vier landschaftliche Regionen eingeteilt werden. Im Nordwesten und Norden liegt die Kordillere von
Merida. Dort befindet sich der höchste Gipfel des Landes, der Pico Bolívar (5 007 m). Das Maracaibobecken
(Depresión de Maracaibo) und der Maracaibosee, der die Fortsetzung des Golf von Venezuela ist, bilden den
nordwestlichen Küstenbereich. Die Llanos sind ein Tiefland mit Graslandschaft, das sich quer durch den nördlichen
Teil des Landes zieht. Das Hochland von Guyana im Süden und Südosten erreicht mit dem Auyan-Tepui Höhen von 2 953 m
über dem Meeresspiegel. Das Bergland von Guyana erstreckt sich vom Delta des Orinoco bis nach Brasilien und Guyana.
Dort wechseln sich Savannengebiete mit Feuchtwäldern ab. Die Hauptzüge des Gebirges sind die Serra Parima und die
Sierra Pacaraima, die einen Teil der Grenze zu Brasilien bilden. Der Orinoco fließt Richtung Osten quer durch das
Zentrum von Venezuela und entwässert etwa vier Fünftel der gesamten Oberfläche des Landes. Der Orinoco entspringt in
der Serra Parima und fließt von dort nach Osten, durch Zentralvenezuela. Mit seinen Nebenflüssen entwässert er etwa
vier Fünftel der Fläche dieses großen Landes. Der riesige Maracaibosee ist Venezuelas ausgedehntester See. Zahlreiche
steile Wasserfälle, darunter auch der höchste der Erde, der Salto Ángel, sind im Hochland zu finden.
Venezuela ist ein Land mit vielen Gegensätzen: In den Anden Schnee und Kälte, Sumpflandschaft in den Llanos, dichter
Regenwald im Bergland von Guyana und im Amazonasbecken, Wüstenartiges Klima in der Gegend des Maracaibosee und der
Halbinsel Paraguaná.
Klima
Das Klima von Venezuela ist feuchttropisch in den Llanos und entlang der Küste und gemäßigt in den Bergregionen. Die
Durchschnittstemperatur im Januar beträgt in Caracas 18 °C, in Maracaibo dagegen 27 °C. Im Juli liegt sie bei 21 °C
in Caracas und bei 27 °C in Maracaibo. Der durchschnittliche jährliche Niederschlag in Caracas beträgt 800 mm und in
Maracaibo 500 mm. Im Bergland von Guyana können die Niederschläge auf über 3 000 mm ansteigen.
Umweltsituation
Venezuela besitzt eine große Artenvielfalt. 30 Prozent des Landes sind deshalb geschützt. Durch das Auslaufen von
Erdöl und die starke überfischung wurde ein starkes Fischsterben verursacht und die Sperrung einiger Küstenbereiche
veranlasst. Städtische und industrielle Umweltverschmutzung gehören zu den Hauptproblemen an der karibischen Küste,
wo die meisten Menschen leben. Einige tausend Quadratkilometer Wald wurden in den achtziger Jahren jährlich abgeholzt.
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Dank der erheblichen Relief- und Klimaunterschiede findet man in Venezuela ganz verschiedene Vegetationsformen.
In den Regenwäldern wachsen Pflanzen, die viel Feuchtigkeit und hohe Temperaturen benötigen. Die hohen Bäume tragen
das ganze Jahr Laub und der Boden ist so dicht durch Unterwuchs bewachsen, dass ein durchdringen des Regenwaldes fast
unmöglich erscheint.
In den Savannengebieten sind die Regenzeiten sehr ausgeprägt und die Temperaturen sind über das ganze Jahr hoch. Die
Landschaften sind eintönig: auf Hunderte von Kilometern dasselbe Landschaftsbild.
In manchen gebieten sind die Temperaturen hoch und die Niederschläge knapp. Die Vegetation ist karg und dornig, die
Pflanzen sind an die Trockenheit angepasst.
Die "Nebelwälder" sind in den Anden ab 1700 m aufwärts. Diese Wälder erhalten die Feuchtigkeit nicht nur duch den
Regen, sondern aus dem Nebel und von tiefliegenden Wolken, welche die Pflanzen umgeben.
Die Höhen ab 3000 m fallen auf durch die Gebirgspflanzen der Anden, die zum teil stark den Alpenpflanzen ähneln.
Fast überall kann man Orchideenarten entdecken. Hunderte, vielleicht sogar tausende von Orchideenarten gibt es nur in
Venezuela. Die Nationalblume ist die Cattleya mossiae.
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Die Artenvielfalt ist wie bei der Pflanzenwelt sehr gross. Vorallem die Zahl der Vögle und der Reptilien ist sehr
gross. In Venezuela gibt unwahrscheinlich viele Vögel, mit mehr als 1300 Vogelarten hat Venezuela erheblich mehr
Arten als das gesamte Nordamerika nördlich von Mexico. Die Artenvielfalt ist von Gebiet zu Gebiet verschieden.
Jedes Tier hat sich den Lebensbedingungen perfekt angepasst. Zu den weitverbreitesten Säugetierarten gehören Affen
und Tapire.
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Zwischen San Fernando de Apure und den Ausläufern der Küstenkordilliere im Norden liegen die Llanos
(sprich Ljanos), die venezolanische Steppe. "Zur Regenzeit ein Meer aus Gras", so schrieb Alexander von Humboldt.
In der Trockenzeit aber flimmert die ausgedörrte Landschaft graubraun und manchmal hinterlassen die umfangreichen
Steppenbrände weite schwarze Flächen. Im gesamten Gebiet der Llanos gibt es kaum Erhebungen, nach Osten werden die
Höhenunterschiede immer geringer. Fast alle grösseren Flüsse der Llanos fliessen zum Orinoco. In der Regenzeit gibt
es immer wieder grosse Überschwemmungen in diesen Gebieten, die meist die ganze Llanos in lauter Tümpeln verwandeln.
Die Llanos sind ein Gebiet mit einer reichhaltigen und interessanten Tierwelt. In der nähe der Flüsse und in den
Tümpeln lauern Babas (Alligatoren) und Anakondas auf Pirañas, Chiguire (Wasserschweine) und andere Tiere. In
manchen Flüssen entdeckt man sogar Süsswasserdelphine. Viele Vögel sind ebenfalls anzutreffen, darunter der
Coro-Coro (Scharlachibiz) der durch seine Federfarben und den riesigen Schwärmen ins Auge sticht.
Auf riesigen Hacienden, die über die ganzen Llanos verteilt sind, weiden riesige Buckelrinderherden, die von den
Llaneros (den Bewohner der Llanos) am Morgen zusammengetrieben werden, um sie in die Gatter zu Treiben.
Nach getaner arbeit werden die Pferde gewaschen und auf die Weideplätze gebracht. Nach dem Abendessen wird Musik
gemacht. Mit Harfe, Marracas (Rasseln) und Cuatro (Vierseitige Gitarre) spielen sie zum Joropo (Nationaltanz
Venezuelas) auf.
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Das Hochland von Guayana, die Gran Sabana, liegt im Südosten des Landes. La Grand Sabana ist eine
Tafelberglandschaft umgeben von dichten Regenwäldern und Savannen. Dieses Gebirgsmassiv ist eines der ältesten der
Erde.
Die Vegetation auf den Tafelbergen (Tepuis), die bis heute von jedem menschlichen Einfluss verschont geblieben sind,
weist Pflanzen- und Tiergemeinschaften auf, die mit der umliegenden Tieflandgebieten keinerlei Ähnlichkeiten hat.
Den Auyan Tepui, an dessen Nordkante sich der Salto Angel, der höchste Wasserfall der Welt, mit fast einem Kilometer
freiem Fall in die tiefe stürtzt, kann man unter Führung von Indianern besteigen (Weitere Infos über den Salto Angel finden
sie auf meiner Homepage über diesen Wasserfall. Hat man einmal das zerklüfte
Plateau erklommen, fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Auf jedem Schritt entdeckt man neue Wunder der Natur,
Pflanzen und Moose, die man noch nie gesehen hat, und Farne, die in der übrigen Welt nur noch als Versteinerungen
vorkommen.
Die Mehrheit der Bevölkerung in diesem Gebiet ist meistens Indianischer Abstammung. Laut alten Indianerlegenden
sollen die Schätze des "El Dorado" in der Gran Sabana liegen. Abenteurer suchen daher bis heute nach der
Sagenumworbenen Stadt "El Dorado". Andere Abenteurer suchen nach Diamanten und nach Gold in den vielen Flüssen der
Gran Sabana - meistens ohne Glück, obwohl der Boden reich an Edelmetallen ist.
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Die Anden teilen sich nördlich Ecuadors in drei Stränge. Der innerste dieser drei Stränge teilt sich an der
Grenze zu Venezuela wieder. Die etwa 500 km lange Sierra Nevada de Mérida oder Cordillera de Mérida erstreckt sich
am Ostufer des Maracaibosees an die Küste. Der andere Andenast bildet als Sierra de Perijá die westliche Umrahmung
des Maracaibosees. Die Schneegrenze der venezolanischen Anden liegt etwa bei 4850 m über Meer, die Nullgradgrenze
kann aber über nacht bis auf 3200 m fallen. Wie das gesamte Andengebirge sind die venezolanischen Anden relativ
jung und aktiv. Die Vegetation der Anden ähnelt in den höheren Regionen stark der Alpenvegetation.
Der höchste Gipfel Venezuelas ist der 5007 m hohe Pico Bolívar, der neben dem Pico Humboldt (4924 m), dem
La Concha (4922 m) und der Bonplant (4882 m) als einziger noch das ganze Jahr über Schnee bedeckt ist. Auch die
paar Gletscher der venezolanischen Anden gehen langsam zurück. Die Klimaerwärmung macht sich also auch in den
Anden bemerkbar.
Neben dem Pico Bolívar befindet sich der Pico Espejo (4765 m) auf den die höchste Seilbahn der Welt führt. Die
"Teleférico Pico Espejo" führt von Mérida (1645 m) auf den Pico Espejo. Die Kabine gelangt in vier Teilstücken
auf den Pico Espejo und dauert ca. eine Stunde. Wenn man die Bergstation verlassen hat, blickt man auf den Pico
Bolívar und den Pico Humboldt.
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Der Orinoco ist der längste Fluss in Venezuela, der mit etwa 2 140 km zu den längsten Strömen Südamerikas zählt.
Sein Quellgebiet liegt in der Sierra Parima im Bergland von Guayana, das sich im Südosten Venezuelas an der Grenze zu
Brasilien erstreckt. Der Orinoco fließt zuerst Richtung Nordwesten in die Nähe von La Esmeralda, wo der Casiquiare
nach Süden abzweigt. Nach 290 km mündet dieser in den Río Negro, einen Nebenfluss des Amazonas. Der Hauptstrom setzt
sich Richtung Nordwesten fort, strömt anschließend nach Norden und bildet einen Teil der Grenze zwischen Venezuela
und Kolumbien. Anschließend stürzt er über die Stromschnellen von Maipures und Atures und erhält von Westen Zufluss
von Meta und Apure. Der Orinoco windet sich nach Nordosten, durchfließt die Llanos in Venezuela und mündet in den
Atlantischen Ozean.
Das Orinocodelta hat eine Fläche von etwa 30 000 km² und beginnt rund 190 km vor der Einmündung in den Atlantik. Das
gesamte Einzugsgebiet des Stromes umfasst ungefähr 1 165 500 km². Die durchschnittliche Abflussmenge beträgt etwa
30 Millionen Liter pro Sekunde, wobei der Hauptteil dieser Menge aus Schmelzwasser besteht. Der Orinoco ist auf einer
Länge von etwa 420 km für Hochseeschiffe befahrbar - von der Mündung bis zur Stadt Ciudad Bolívar, dem wichtigsten
Handels- und Verarbeitungszentrum des Orinocobeckens. Für kleinere Schiffe ist der Fluss etwa 1 600 km schiffbar.
Von wirtschaftlicher Bedeutung sind verschiedene Erdöllagerstätten im Umland, das an den unteren Abschnitt des
Orinocos angrenzt.
Der Strom wurde von Christoph Kolumbus 1498 entdeckt und 1530/31 von Europäern bis zu seinem Zusammenfluss mit dem
Meta erforscht. Maßgeblichen Anteil an der weiteren Erforschung des gesamten Flusslaufes hatte Alexander von
Humboldt, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts im nördlichen Südamerika Untersuchungen anstellte. Im Jahr 1951 konnte
die Quelle des Orinoco lokalisiert werden.
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Küsten
Die Küsten Venezuelas sind in ihrem über 3000 km langen Verlauf ganz verschieden gestaltet:
Bei den Halbinseln Paria und Araya springen Kaps ins Meer vor, welche den zerstörenden Kräften des Meers ausgesetzt
sind. Die Küste zwischen Cumaná und Cap Codera bildet über 200 km einen weiten Halbmond. An diesem Küstenabschnitt
befinden sich viele Lagunen und Buchten mit langen Sandstränden. Danach folgen hohe Felswände, die vom Meer aus
gesehen fast unüberwindbar scheinen. Bis Coro sind überall viele Mangrovenwälder anzutreffen. Ab der Paraguaná -
Halbinseln beherrschen Sandstrände wieder die Küste.
Die wichtigsten Häfen sind die von La Guaira, Maracaibo, Puerto Cabello und Guanta bei Puerto La Cruz.
Inseln
Die meisten Inseln vor Venezueals Küste sind aus Koralen entstanden. Die grössten Inseln sind Aruba, Curazao,
Bonaire, Tortuga, Isla Margarita und Trinidad. Wobei Aruba, Cuarzao, Bonaire und Trinidad nicht zur Republik
Venezuela gehören. Neben diesen grossen Inseln gibt es viele Inselgruppen. Die am weitesten vom Festland entfernte
Insel ist Isla de Aves, die etwa 580 km vor dem Südamerikanischen Kontinent in der Karibik liegt. Ein paar der Inseln
sind für den Touristen erschlossen worden (z.B Isla Margarita und Los Roques), andere wiederum dienen als Wohnsitz
für die Fischer, die leider das Meer immer wie mehr überfischen, viele der Inseln aber dienen als Armeestützpunkte.
Die meisten der Inseln sind wunderschöne Schnorchel- und Tauchparadiese mit Sandstränden und glasklarem Wasser.
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